Großpolen

In der Woiwodschaft Großpolen (poln. Województwo wielkopolskie) rings um die damalige Krönungs- und heutige Provinzhauptstadt Poznan streuten Piasten im 10. Jahrhundert die Saat des polnischen Staates.

Der Piastenweg (Szlak Piastowski) verbindet Poznan (Nationalmuseum, Archäologisches Museum) mit der ersten polnischen Hauptstadt Gniezno (Museum der Polnischen Staatsentstehung) und lotst Touristen zu weiteren Reliquien der Piastenkönige.

Rathaus in Leszno/Liessa
Rathaus in Leszno

Adelsgeschlechter hinterließen vielerorts opulente Schlösser und Herrenhäuser, beispielsweise das gotische Schloss Kórnik südlich von Poznan, das Barockschloss Rydzyna östlich von Leszno, ferner das museale Schloss Rogalin (18. Jh.), das Renaissanceschloss Goluchow (16. Jh.) nordwestlich der ältesten polnischen Stadt Kalisz und das hölzerne Jagdschloss Antonin des Komponisten Antoni Radziwill.

Pferdefreunde mögen sich zudem für das Gestüt in Racot interessieren, Teil eines klassizistischen Palastes. In Sieraków, Iwno, Czerniejewo und Posadowo können Reiter ebenfalls ihrer Leidenschaft frönen.
Auf religiösen Pfaden erscheint im Wallfahrtsdorf Lichen eines der imposantesten europäischen Mariensanktuarien samt einer der römischen Peterskirche ähnelnden Basilika. Im benachbarten Lad schmücken kostbare Fresken das Innere eines eindrucksvollen Zisterzienserklosters.

Die charakteristische großpolnische Fluss- und Seenlandschaft (u.a. 50 km langes Seengebiet von Zbaszyn) mit ihren anliegenden Urlaubszentren, Wassersportstationen, Angelplätzen und Jagdrevieren zeichnet auch das Umfeld von Lichen Richtung Slesin und Konin, der größten Stadt im Osten der Region.
Der ausgeprägteste Bade- und Erholungstourismus konzentriert sich gleichwohl auf die Seenplatten Gnieznienskie, Miedzychodzko, Sierakowskie und Leszczynskie. Wanderer und Radler sammeln sich in den Ferienorten, Wäldern und an den Seen um die nördliche Stadt Pila, nahe des monumentalen "Pommerndamms" aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die flächendeckendsten Waldbestände der Woiwodschaft, einschließlich des fantastischen Wielkopolski Park Narodowy/Großpolnischen Nationalparks mit seinen 17 Naturschutzzonen und 11 Seen, umfasst die Puszcza Notecka (Notec-Urwald) zwischen den Flüssen Warta und Notec.
Das Landschaftsschutzgebiet Lednicki mit einer der urtümlichsten Kirchen Polens sowie vereinzelte ethnographische Freilichtmuseen und archäologische Grabungsstätten ergründen und erhalten stolz das kulturelle Erbe. Zu den regionalen Naturwundern und traditionellen Gütern Großpolens gehören nicht zuletzt etwa 600-jährige Eichen bei Rogalin als auch historische Windmühlen, Holzkirchen, Landhäuser und die oftmals agrotouristischen Bauernhöfe auf sanfthügeligen Feldern.

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