Bereits im 13. Jahrhundert wurde in der Mine der Stadt Wieliczka (17.000 Einwohner), 15 Kilometer südlich von Krakau, Salz abgebaut.
Das UNESCO-Weltkulturerbe und historische Nationaldenkmal Polens förderte
als global einziges Bergwerk jenes kostbare Gut kontinuierlich vom Mittelalter
bis in die Gegenwart. Persönlichkeiten wie Zar Alexander I., Kaiser
Franz I., Johann Wolfgang von Goethe und Frédéric Chopin
begaben sich seither in das faszinierende Labyrinth von maximal 327 Metern
Tiefe.
Inzwischen folgen jährlich circa 900.000 Besucher den geheimnisvollen,
4,5 Kilometer langen öffentlichen Gängen der Bergleute oder
auch der Berggeister wie Prinzessin Kinga. 20 der 3000 Kammern, in denen
erstaunliche Salzskulpturen glitzern, verschiedene Schachtformen, unterirdische
Seen und antiquarische Gerätschaften illustrieren die Geschichte
des Bergwerks.
Doch damit nicht genug. Die berüchtigte Heilkraft des Salzes, verbunden
mit dem Mikroklima der Förderkammern, macht sich 211 Meter unterhalb
der Erdoberfläche das Sanatorium in der Kammer "Wessel See"
zunutze, um Asthma und Allergien zu kurieren.
Außergewöhnliche Klangerlebnisse erzeugen Konzerte in der unterirdischen
Kapelle der seligen Kunigunde, deren aus Salz geschlagener Altar ein weiteres
Kuriosum darstellen dürfte. Ähnlich bewundernswert erstrahlen
Kronleuchter aus Kristallsalz die sensationellen Reliefs biblischer Motive
in der Hl.-Kinga-Kapelle.
Ein unikales Ambiente schafft die Mine ebenfalls für Hochzeiten,
Silvesternächte, Konzerte und Konferenzen. Sogar ein eigenes Bergbauorchester
musiziert unter Tage.
Das hiesige Museum verpflichtet sich wiederum dem Salz, präsentiert salzige Schnitzereien und Salzstreuer. Geradezu wie ein Städtchen wirkt das Bergwerk angesichts der unterirdischen Post, der Souvenirläden und des Restaurants. Wahrhaftig unter der Sonne von Wieliczka glänzt indes allein das hochmittelalterliche Schloss von König Kazimierz dem Großen.