Heerscharen polnischer Sinti und Roma feiern jedes Jahr im Juni das Fest
der Zigeuner in Tarnów (120.000 Einwohner).
Doch nicht nur diese Bevölkerungsgruppe verleiht der mittelalterlich
anmutenden Stadt zusätzlich eine exotische Kolorierung. Bis zum Zweiten
Weltkrieg bestimmte außerdem eine große jüdische Gemeinschaft
das Tarnówer Leben.
Ein Denkmal am Platz Pod Debem, die verbliebene Synagoge Bima
(17. Jh.), der Jüdische Friedhof sowie Dokumentationen des
Ethnografischen Museums veranschaulichen gemahnend die Trauer um
den Völkermord.
Auf dem Markplatz, umkränzt von schillernden Bürgerhäusern
und laubbedeckten Passagen, unter der Obhut des im Renaissancestil prangenden
Rathauses, möchte man in glücklicheren Zeiten schwelgen.
Im letzteren Prachtgebäude aus dem 14. Jahrhundert reflektiert zudem
das Regionalmuseum moderne polnische Malerei.
Wie so viele Ortschaften, so geizt auch Tarnów nicht mit stattlichen Gotteshäusern. Für den thematischen Horizont der Kirchenbesichtigung von St. Maria aus dem 14. Jahrhundert samt Renaissancegrab des Heerführers Jan Tarnowski empfiehlt sich überdies das verschwisterte Diözesanmuseum.