Die Kaschubische Schweiz (Kaschubei)

Die sagenumwobene Kaschubei illustrierte bereits die "Blechtrommel" in den betörendsten Tönen. Lockt ihre Küstenregion nahe Günter Grass' Geburtsort Danzig vornehmlich Strandgänger, wirbt die Kaschubische Schweiz (poln. Pobrzeze Kaszubskie) landeinwärts mit einer mystischen Harmonie großflächiger Wälder, Moränenlandschaften, 250 Seen und eiszeitlicher Hügel von maximal 200 Metern Höhe.

  Pension Kaschubische Schweiz
Pension in der Kaschubischen Schweiz

Nostalgie und zeitlose Ruhe mögen den Reisenden begleiten auf seinem Weg entlang anmutiger Alleen, uriger Dörfer und Höfe. Im Gegensatz zu touristischen Hochburgen an der Ostsee besticht dieses bevölkerungsarme Gebiet durch lauschige Bade- und Angelplätze und vermittelt aufschlussreiche Einblicke in die kaschubische Lebensart.
Die Kultur der rund 200.000 Angehörigen jenes alten slawischen Stammes steht in staatlicher Gunst. Stickereien traditioneller Blütenmuster sowie handgearbeitete Töpferware können vielerorts als Souvenirs erworben werden.
Letzteres stellt Chmielno/Ludwigsdorf separat im Museum für kaschubische Keramik aus. Mit zahlreichen Übernachtungsquartieren ist dieser Ort ein optimaler Ausgangspunkt für Touren an die traumhaft klaren Radauneseen im Umland.

Als markantestes Urlaubszentrum der Kaschubischen Schweiz sei jedoch Kartuzy/Karthaus genannt. Einen Abstecher ins örtliche Museum für kaschubisches Kunsthandwerk und die Besichtigung des Karthäuserklosters samt Kirche aus dem 14. Jahrhundert mit ihrem spektakulären Sargdeckel-Dach sollte sich niemand entgehen lassen.

Weniger betriebsam zeigt sich das Städtchen Wdzydze Kiszewskie am gleichnamigen See. Trotzdem mangelt es keinesfalls an kulturellem Wert, führt das hiesige Freilichtmuseum seine Gäste schließlich wirkungsvoll in die Bräuche der Kaschuben ein und präsentiert ihnen deren traditionelle Holzhäuser.

Ein Denkmal von Jozef Wybicki, Dichter der polnischen Nationalhymne, befindet sich auf dem Marktplatz von Koscierzyna/Berent. Beliebte Sehenswürdigkeiten dieser größten kaschubischen Stadt sind im Übrigen das im Jahre 1845 errichtete Rathaus sowie das Eisenbahnmuseum in einer früheren Lokomotivhalle. Neben der dortigen Sammlung historischer Dampfloks und einer Draisine behalten Besucher die angebotenen sommerlichen Dampflokfahrten sicher in blühender Erinnerung.

Auf der Weiterreise nach Bytów/Bütow gelangt man einerseits, den geheimnisvollen Spuren des Deutschen Ordens folgend, zu deren Kreuzritterburg (14. Jh.), andererseits berichtet das städtische Museum über die kaschubische Vergangenheit.
Entgegen der typischen Feriengebiete Pommerns, gestattet der knapp 400 Meter hohe Turmberg von Wiezyca zusätzlichen Wintersport. Der Aufstieg per Lift empfiehlt sich selbstverständlich genauso für Schöngeister, die sich aus dieser Perspektive am großartigen Panorama der Kaschubischen Schweiz erfreuen möchten.

 

 

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