Als polnischer Wallfahrtsort der Marienverehrung zwar im Abseits des berühmten Czestochowa, dafür erhob die UNESCO das Sanktuarium von Kalwaria Zebrzydowska an den Berghängen der Beskiden 1999 als international einzige Kalwaria zum Weltkulturerbe.
Etwa eine Million Menschen strömen alljährlich zum Kalvarienberg,
insbesondere anlässlich der Karwoche, Mariä Himmelfahrt und
der Prozessionen.
Die phänomenale Anlage aus dem 17. Jahrhundert umschließt die
Kirche der Muttergottes Königin der Engel - Abguss der Golgatha
Kapelle zu Jerusalem und 1979 vom prominentesten Pilger Papst Johannes
Paul II. zur Minderbasilika geweiht - sowie das Bernhardinerkloster
und barocke oder manieristische Kirchen und Kapellen. 28 der insgesamt
52 Kapellen im Stil des Barock oder Rokoko markieren die Wege des Leidens
Christi, während 24 weitere die Marienwege kennzeichnen.
Neben dem Bernhardiner-Klosterkomplex erregt die angefügte Kapelle
starkes Interesse. Am dortigen Bildnis haftet der sog. Kultus der blutige
Tränen weinenden Gottesmutter vom Kalvarienberg.
Hinsichtlich der vielen Malereien und Skulpturen namhafter Künstler
empfängt Kalwaria Zebrzydowska als anscheinende Trinität der
Religion, der Natur und der Kunst nicht nur Gläubige, sondern auch
ausgesprochene Kunstenthusiasten.
Ferner richtet der herrliche, manieristisch gestaltete Park das
Augenmerk auf den amphitheatralischen Andachten-Platz mit etlichen
Heiligenstatuen, auf den Kriegsfriedhof aus österreichisch-ungarischer
Zeit und auf die Bernhardinergruft.
Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurant, Cafe, Souvenirshop und ein religiöses Verlagshaus bestehen im Arkadenhof. Das Dorf Kalwaria selbst entwuchs der Pilgerbewegung auf dem Berg Zarek und etablierte sich zudem im 20. Jahrhundert als Produktionsstätte der exquisiten "Kalvarienmöbel".