Kaum ein anderer Ort auf der Welt entfacht annähernd so viel Entsetzen und zugleich historisch denkwürdige Eindringlichkeit wie die Konzentrationslager von Auschwitz.
Die primäre Zwangsarbeitsstätte von 10.000 Häftlingen, deren Grundsteine die Nationalsozialisten 1940 im Vorort Zasole legten, entwickelte sich zur strategischen Vernichtungsfabrik für 2,5 bis 6 Millionen europäische Juden sowie Sinti und Roma, Homosexuelle und Kriegsgefangene.
Durchschnittlich eine halbe Million Besucher begehen jährlich die
zwei Bereiche Auschwitz I und Auschwitz II-Birkenau. Die Nachlässe
der barbarischen Gaskammern und Krematorien, der kargen Holzbaracken,
der endlosen Lagerzäune und endlichen Gleise erwecken eine vage Ahnung
vom Horror des gewaltigsten Massenmordes der Menschheitsgeschichte.
Starben anfänglich Unzählige infolge von Hunger und Erkrankungen
durch Schwerstarbeit und psychische Folter, so wurden alsbald Zehntausende
täglich vergast und Einzelne zu Opfern der medizinischen Experimentierfreudigkeit
von Naziärzten.
Seit dem 2. Juli 1947 fungiert das deklarierte UNESCO-Gelände als staatliches Museum Auschwitz-Birkenau und gewährt der Gegenwart Zugang zum Hauptschauplatz des Holocaust. Dazu zeigt das museumseigene Kino authentische Filmaufnahmen von der Befreiung am 27. Januar 1945 durch sowjetische Einheiten.